Kooperationsprojekt „Zentrum digitale Arbeit“ schafft umfangreiche Wissenssammlung für kleine und mittelständische Unternehmen
Wie werden kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) morgen arbeiten? Wie und wo werden sie sich weiterbilden? Wie kann Digitalisierung speziell KMU in den neuen Bundesländern sinnvoll unterstützen? Forschende der HTWK Leipzig und Projektpartner haben im „Zentrum digitale Arbeit“ seit 2019 gemeinsam mit Institutionen und Unternehmen beispielhafte Unterstützungsmethoden erarbeitet und Handreichungen und Hilfestellungen publiziert.
Thinktank und Zukunftszentren
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) brachte ihre Expertise zu digitalen Geschäftsmodellen, Datenanalyse und E-Learning in den Thinktank ein. Sie arbeitete im Projekt unter Leitung des Vereins ARBEIT UND LEBEN Sachsen mit der Universität Leipzig und ATB Arbeit, Technik und Bildung aus Chemnitz zusammen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der Europäische Sozialfonds und der Freistaat Sachsen förderten das Zentrum digitale Arbeit.
In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen entstanden fünf Regionale Zukunftszentren, in denen kleine und mittlere Unternehmen und ihre Beschäftigten beraten und vernetzt werden. Das übergeordnete Zentrum digitale Arbeit (ZdA) in Eilenburg stand dabei als Thinktank an der Schnittstelle zwischen dem Bundesarbeitsministerium und den Zukunftszentren, um Forschungswissen zum digitalen und demografischen Wandel des Arbeitsmarkts zu generieren und weiterzugeben.
HTWK erarbeitet praxistaugliche Handreichungen
Ziel der Arbeit der HTWK Leipzig im Gesamtprojekt Zentrum digitale Arbeit war es, Wissen zu generieren, mit Projekt- und Praxispartnern auszutauschen und daraufhin dieses Wissen zielgruppengerecht zu verteilen und mit Bedarfen in KMU zu koppeln. „Dies ist erfolgreich gelungen. Während des Projektzeitraums haben wir zahlreiche Beiträge in Form von wissenschaftlichen Ausarbeitungen, Forschungsberichten und Synopsen im Wissenspool des Zentrums digitale Arbeit veröffentlicht“, erläutert Projektleiter Holger Müller, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der HTWK Leipzig. (siehe https://www.zentrum-digitale-arbeit.de/wissenspool)
Plattform der innovativen Lehr- und Lernkonzepte
Außerdem ergaben sich aus den umfangreichen Recherchen Kenntnisse für eine konzeptuelle Zuarbeit und für Beratungen zur Implementierung von innovativen Lehr- und Lernkonzepten auf einer Lernplattform. Im Ergebnis ist eine Tool-Box aller Qualifizierungskonzepte entstanden. Dort können Teilnehmende sich zu Themen wie dem agilen Arbeiten, zur digitalen Kommunikation, zur Nutzung von Chatbots oder zum maschinellen Lernen weiterbilden (siehe https://www.zentrum-digitale-arbeit.de/toolbox/qualifizierungskonzepte).
Instrument zur Messung der Datenintegration in das Geschäftsmodell
Des Weiteren entwickelten die Forschenden eine Messmethode für den Reifegrad der Datenintegration in das Geschäftsmodell. „Dieses Instrument haben wir umfangreich geprüft und an die Zielgruppe optimal angepasst“, erläutert Dr. Sven Preußer, Mitarbeiter im Projekt. Derzeit wird das Instrument als Webanwendung umgesetzt und ist ab Mitte 2023 kostenfrei verfügbar.
Publikationen
Preußer, Sven & Müller, Holger (2021): Kriterien zur Messung des Reifegrads der Datenintegration in das Geschäftsmodell. In: Zeynep Tuncer et al. (Hrsg.): 3. Wissenschaftsforum: Digitale Transformation, Lecture Notes in Informatics (LNI), Gesellschaft für Informatik, Bonn.
Preußer, Sven & Müller, Holger (2022): The BMC Data – a holistic tool for measuring the maturity of data integration into the business model. Special issue: A Holistic Approach to Digitalization, International Journal of Innovation Management.