Studierende der HTWK Leipzig suchen in einem Ideenwettbewerb die nachhaltigste Lösung
Der Ausbau der Red Bull Arena in Leipzig läuft auf Hochtouren – das Stadion der Roten Bullen wird bis 2022 modernisiert. Um die Kunststoffelemente der bisherigen blauen Stadionsitze nachhaltig wiederzuverwenden, hat der Fußball-Bundesligist ein gemeinsames Projekt mit der der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gestartet: „Seatainability“.
15 Studierende der Fakultäten Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen, Ingenieurwissenschaften und Bauwesen haben unter der Leitung von Prof. Dr. Holger Müller (Professur Supply Chain Management) Ideen für eine nachhaltige Wieder- oder Weiterverwendung des Materials erarbeitet. In drei Projektgruppen beschäftigten sie sich mit Machbarkeitsanalysen und Konzepten.
Drei gute Ideen
Das Teams „Green Footprint/Ocean Seat“ analysiert, ob das Material der alten Sitze für die neuen wiederverwendet werden kann und ob anderes recyceltes Material, beispielsweise aus dem Meer gefischter Plastikabfall, für die neuen Sitze in Frage kommt. Die Studierenden von „Recovery Seat“ ermitteln, ob und wie alte Stühle an Fans, lokale Sportklubs und Einrichtungen verkauft werden können, und entwerfen nachhaltige Projekte, die mit den Einnahmen finanziert werden könnten. Das Team „No Limits Seat“ erarbeitet weitere Alternativen, um die alten Sitze wiederzuverwerten, sei es als Möbel oder Sportgerät. Die Studierenden der drei Projektgruppen überprüfen, ob ihre kreativen Ideen tatsächlich umsetzbar sind. Dafür untersuchen sie Materialien, klären technische und betriebswirtschaftliche Fragen mit Recyclern und Herstellern, lesen sich in Gesetze ein, berechnen den ökologischen Fußabdruck oder analysieren Wertschöpfungsketten.
„Die studentischen Teams haben wir hinsichtlich der Fachrichtungen gemischt, um interdisziplinäres Denken und Arbeiten zu vermitteln. Forschungsprojekte mit Partnern aus der Praxis sind für Studierende eine anschauliche Simulation des späteren Arbeitslebens. Die Thematik ist ebenfalls spannend: Hier ist Nachhaltigkeit kein abstrakter Lerninhalt, sondern wird mit Leben erfüllt“, sagt Prof. Dr. Holger Müller, HTWK-Professur für Supply Chain Management.
Ende Juni werden die Studierenden ihre Ideen vor einer RB-Jury präsentieren. Das beste Konzept erhält einen – bisher geheimen – Preis.