Gäste aus Paisley / Schottland
Zu Beginn des Wintersemesters 2015/16 begrüßte die Fakultät Wirtschaftswissenschaften der HTWK Leipzig 14 Studierende unserer schottischen Partnerhochschule, der University of the West of Scotland (UWS), die in Paisley beheimatet ist. Die UWS zählt zu den wichtigsten internationalen Partnern der HTWK Leipzig. Die Bachelorstudierenden der Studiengänge „Events Management“ und „Law and Business“ trafen am 18. Oktober zu einem 6-tägigen Besuch in Leipzig ein. Begleitet wurden sie von einem Dozenten und einem Mitarbeiter der UWS School of Business and Enterprise; Silvio Hofmann stammt ursprünglich aus Dresden, lebt und unterrichtet seit sieben Jahren in Paisley Personalmanagement, sowie Mark Thomson, der International Coordinator. Am Montag, den 19. Oktober, begrüßten die Koordinatoren für Internationale Beziehungen (Daniela Brandt, Prof. Cornelia Manger-Nestler, Prof. Bodo Sturm) sowie die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes, Silke Mühl, die schottischen Gäste im Zuse-Bau. Nach einer kurzen Kennlernrunde begann das Vorlesungsprogramm, das dank einer vielseitigen Auswahl englischsprachiger Vorlesungen durch Dozenten der Fakultät gestaltet werden sollte. Besonderer Dank gilt dabei der Dekanatsrätin, Birgit Stumvoll, die im Frühjahr 2015 selbst die UWS besuchte, und mit großem Engagement ein abwechslungsreiches Programm für die Gäste organisierte.
Der erste Tag an der Hochschule
Am ersten Tag des Besuchs standen, jeweils gemeinsam mit Studierenden des Bachelorstudiengangs International Management (IMB), am Vormittag eine Vorlesung zu „Introduction to E-Procurement“ bei Prof. Holger Müller sowie am Nachmittag „Concepts of Services Marketing Strategy“ bei Prof. Matthias Herfert auf dem Programm. Nach dem obligatorischen Mensabesuch nahm Vivien Hentschke vom AAA die Gruppe mit auf eine informative HTWK Campustour. Zum Abendessen ging es in die Leipziger Innenstadt, wo die Gäste in „Barthels Hof“ typisch sächsische Küche probieren konnten. Auch die üppige Auswahl an Nachspeisen, wie „Cappuccino auf Sächsisch“, kam bei den Gästen gut an. Obwohl der Ausklang des Abends bis in die frühen Morgenstunden dauerte, erschienen alle schottischen Studierenden am Dienstag pünktlich um 9 Uhr zur German Class, die von Herrn Mounir Taoubi vom Hochschulsprachenzentrum gehalten wurde. Sodann folgten zwei Vorlesungen, wobei Prof. Thomas Amling über „Strategic Management“ dozierte, während Prof. Matthias Herfert „Internationalization Strategies for Emerging Markets“ behandelte. „Das ist schon ein sehr straffer Stundenplan für die Schotten“, meinte Silvio Hofmann scherzhaft, „in Paisley haben die Studenten nicht mehr als neun Stunden Unterricht die Woche“. Die sich am Nachmittag anschließende Stadtführung durch die Leipziger Innenstadt war daher für alle eine willkommene Abwechslung! Das Wetter, das mittlerweile schottische Verhältnisse angenommen hatte, störte die Gäste wenig – die Gastgeber hätten ihre Stadt allerdings lieber in goldenem Herbstlicht gezeigt. Während der Stadtführung, die von Maren Windfelder, wissenschaftliche Hilfskraft für Internationales an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, begleitet wurde, stießen die Erzählungen der Stadtführerin über Goethes parallele Liebschaften mit Friederike Oeser und Käthchen Schönkopf auf viele interessierte Nachfragen, die auch bei der abendlichen Night Out im Beyerhaus noch ein Gegenstand amüsierter Gespräche waren. Dort traf die Gruppe dann auf einige HTWK-Studierende, die gerne ein Auslandssemester in Paisley verbringen würden, sowie auf ehemalige Paisley-Austauschstudierende und Fachschaftsmitglieder. Nach den ersten paar Drinks versuchten sich die Schotten im Deutschreden: „Eine Bier bitte“. Eines der Hauptgesprächsthemen dieses Abends war schließlich die Verwirrung der Schotten über die Regelbefolgung der deutschen Artikel. „Warum heißt es ‚das Mädchen‘ und nicht ‚die Mädchen‘?“, fragte einer der schottischen Gäste. So richtig konnte keiner der HTWK-Studierenden ihm diese Frage beantworten.
Besuch des BMW-Werks
Am Mittwoch stand ein Highlight des Besuchs auf dem Programm: Der Besuch im BMW-Werk Leipzig. Die Führung bei einem der größten deutschen Automobilhersteller stieß bei der Gruppe auf große Begeisterung; besonders beeindruckt waren die Schotten vom Design der BMW-Elektroautos. Die freie Zeit am Nachmittag nutzen einige der Studierenden dann für einen Zoobesuch, andere besichtigten das Völkerschlachtdenkmal. Am Donnerstagmorgen konnten die schottischen Gäste dann bei der zweiten German Class ihr „survival German“ verbessern; danach folgte „Strategic Management“ bei Prof. Thomas Amling. Den letzten gemeinsamen Abend verbrachten die Studierenden gemeinsam mit ihren Dozenten in einem italienischen Restaurant auf der „Karli“, einige zogen danach noch in die Moritzbastei weiter. Müde, aber ausgefüllt mit vielen neuen Eindrücken, flog die Gruppe am Freitagmittag zurück in die Heimat. Silvio Hofmann wertete die Reise als großen Erfolg: „Unsere Studenten hatten eine tolle Zeit hier. Ich hoffe, dass wir ihnen ein bisschen die Scheu vor dem Deutsch sprechen nehmen konnten. Außerdem konnten die Studenten erleben, dass es an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften eine breite Palette an spannenden englischsprachigen Modulen gibt.“
Fazit zum Besuch
Der Besuch der schottischen Studierenden macht deutlich, dass internationale Studieninhalte und englischsprachige Lehre an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften zum Alltag gehören. Auch die Auslandsmobilität der Studierenden ist entsprechend hoch. So verbrachten 2014/15 allein aus dem Studiengang IMB 13 Studierende als outgoings ein Semester im Ausland (von 58 an der HTWK insgesamt). Im Gegenzug wurden 24 ausländische Gaststudenten (incomings) im Zuse-Bau willkommen geheißen (von 55 an der HTWK insgesamt), wobei diese insbesondere englischsprachige Module nachfragen. Last but not least, es bleibt zu hoffen, dass auch Studierende aus Schottland in Zukunft verstärkt den Weg an die HTWK Leipzig finden werden.
[Text von Maren Windfelder]