Forschungsergebnisse einer gemeinsamen Studie von HTWK Leipzig und Mercateo sind nun in einem Online-Prozesskostenrechner direkt nachvollziehbar
Was kostet es ein Unternehmen, einen Bleistift nachzukaufen? Ein paar Cent, oder? Leider nein. Dem Unternehmen entstehen um ein Vielfaches höhere Ausgaben, da der Bleistift von der Bedarfsmeldung über die Bestellung und Verbuchung bis hin zur Bezahlung eine Reihe von Prozessschritten durchläuft, die alle Zeit und damit Geld kosten. Herkömmliche Beschaffungsvorgänge schlagen nicht selten mit über 100 Euro zu Buche, so das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von HTWK-Professor Holger Müller und der Mercateo AG im Frühjahr 2017.
Neben dem Bleistift gibt es viele weitere Dinge des „täglichen Bedarfs“ eines Unternehmens, die dem sogenannten indirekten Einkauf zugerechnet werden. Da hieran verschiedene Mitarbeiter und Abteilungen beteiligt sind, sind die dahinterliegenden Prozesskosten kaum transparent. Ineffiziente Prozesse bleiben damit in den Personalkosten des Unternehmens verborgen. Die Studie „Indirekter Einkauf im Fokus: Zwischen Einsparpotenzial und Zukunftschancen“ belegt, dass durch die Digitalisierung des Beschaffungsvorgangs die Prozesskosten im Unternehmen halbiert und eine Stunde Arbeitszeit pro Bestellvorgang gespart werden können.
Die in der Studie ermittelten Kennzahlen und die beschriebene Prozessstruktur wurden nun von Mercateo in einem frei verfügbaren Prozesskostenrechner implementiert. Unter www.einsparpotenziale-entdecken.de können Unternehmen in wenigen Schritten ihr individuelles Einsparpotenzial berechnen und Stellschrauben identifizieren, um dieses freizusetzen.
„Was Beschaffungsvorgänge in Summe kosten, ist schon seit geraumer Zeit bekannt. Mit der Studie und dem nun entwickelten Prozesskostenrechner ist es aber erstmalig möglich, auf die Ebene der einzelnen Prozessschritte zu gehen und dort die eigenen Abläufe zu vergleichen – sowohl mit Unternehmen der gleichen Größe und einer ähnlichen Beschaffungsabwicklung als auch in Bezug zu einem digitalisierten Prozess. Damit lässt sich detailliert abschätzen, wo genau im eigenen Prozess sich welche Potenziale verbergen“, so Professor Holger Müller. Der Experte für Supply Chain Management hofft, dass die Studienergebnisse und der Prozesskostenrechner dazu beitragen, die Digitalisierung im Bereich des indirekten Einkaufs weiter voranzutreiben.