Fortgeschrittene digitale Lösungen in Einkauf und SCM
Fortgeschrittene digitale Lösungen in Einkauf und SCM
Studie „Fortgeschrittene digitale Lösungen zur Unterstützung von Einkauf und SCM“
Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Industriebetriebslehre (Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky) der Universität Würzburg wurde die Studie durchgeführt, die sich mit dem aktuellen Stand digitaler Lösungen in ausgewählten Bereichen von Einkauf und SCM sowie mit den zukünftigen Entwicklungen beschäftigt. Die Durchführung der Studie wurde unterstützt von apadua, archlet, FACTUREE, Mercateo, Mysupply, riskmethods und Scoutbee sowie vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ).
Inhalt
Untersucht wurden folgende Aspekte::
Teil I: Vom Einkauf gesteuerte Beschaffungsprozesse, die die Identifizierung / Auswahl / Evaluation von Lieferanten sowie Vertragsverhandlungen erfordern
- Supplier Scouting
- Evaluation von Lieferanten und Risikoanalysen
- Vertragsverhandlungen
Teil II: Beschaffungsprozesse, bei denen direkt auf von Dienstleistern betriebenen Internet-Plattformen aus einer Vielzahl von Anbietern ausgewählt / bestellt werden kann.
- Plattformnutzung
- Nachhaltigkeit auf Plattformen
Teil III: Einsatz und Bedeutung digitaler Lösungen und Zukunft des Einkaufs
- Einsatz digitaler Software-Lösungen
- Zukünftige Bedeutung und Rolle von Einkauf und SCM
Details
Projektdauer: Februar bis Juli 2021
Kooperationspartner:
- Lehrstuhl für Industriebetriebslehre an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ)
- apadua, archlet, FACTUREE, Mercateo, Mysupply, riskmethods und Scoutbee
Fazit der Studie
An der Befragung nahmen 228 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Handel und öffentlichen Institutionen im Zeitraum Februar bis April 2021 teil. Darunter befanden sich etwas mehr mittelständische Betriebe (KMU) (ca. 59 %) als Großunternehmen (ca. 41 %).
Die Sicht auf fortgeschrittene digitale Systeme für den Einkauf und das SCM ist grundsätzlich sehr positiv ausgeprägt. Zentrale Ergebnisse sind:
- Supplier Scouting und Riskoanalyse: Es gibt in der Praxis einen sehr hohen Bedarf an modernen digitalen Lösungen, die Informationen hinsichtlich globaler Beschaffungsmärkte bzw. zu geeigneten Lieferanten sowie zu Risiken in der Supply Chain bereitstellen. Neben den klassischen anbieterspezifischen Informationen wird Daten hinsichtlich Compliancekriterien, umweltbezogenen sowie sozialen Informationen besondere Bedeutung beigemessen.
- Teil-/Automatisierung von Vertragsverhandlung: Die bewertung ist aktuell noch zurückhhaltend, aber größere Unternehmen sehen durchaus Potential für die Teilautomatisierung von Vertragsverhandlungen.
- Plattformlösungen: Die Nutzung von Plattformlösungen für die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen wird im Wesentlichen (sehr) positiv bewertet. Sehr hohes Interesse besteht an der Bereitstellung von ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsinformationen auf Plattformen und diessowohl für die jeweiligen Güter und Dienstleistungen als auch zu den Anbietern selbst.
- Die Nutzung fortgeschrittener digitale Lösungen im Einkauf und im SCM wird vor allem durch unzureichende zeitliche und personelle Ressourcen behindert, aber auch durch mangelndes technologisches Know-how, zu geringe Budgets und einen unzureichenden Überblick zu bestehenden Lösungen.
- Die zukünftige Bedeutung von Einkauf und SCM wird durch nahezu alle abgefragten Themenfelder nach Meinung der Antwortenden stark positiv beeinflusst. Bemerkenswert ist die sehr hohe Bedeutungszuweisung für das ökologische und das soziale Nachhaltigkeitsmanagement sowie für das Risikomanagement und auch dem Innovation Scouting.