Beschaffungsmarktkompass
Entwicklung eines Beschaffungsmarktkompasses
Die Wertschöpfungstiefe der Unternehmen ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. Im Durchschnitt wird ein Anteil von 50-75 % des Gesamtumsatzes von Unternehmen fremdbezogen. Somit hat der Einkauf durch die Wahl des Beschaffungsmarktes und nachfolgend der Lieferanten einen maßgeblichen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Zudem stehen die Unternehmen im globalen Wettbewerb und sehen sich einem weltweit gestreuten Angebot an Material gegenüber. Die Auswahl des richtigen Beschaffungsmarktes mit den leistungsfähigsten Lieferanten (Kosten und Technologie) ist eine strategische Entscheidung, die eine Vielzahl von Informationen erfordert. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Unternehmen nicht einem homogenen Beschaffungsmarkt gegenüber sehen, sondern vielen materialgruppenbezogenen und ggf. regional gegliederten Teilmärkten. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stoßen hier erfahrungsgemäß an Ressourcengrenzen, wodurch sie nicht in der Lage sind, die Wahl des leistungsfähigsten Beschaffungsmarkts systematisch vorzubereiten, sondern beschränken sich bei diesen Entscheidungen auf bekannte Märkte oder „zufällige“ neue Beziehungen.
Vor diesem Hintergrund bestand das Ziel des Forschungsprojektes darin, die Entwicklung eines „Beschaffungsmarktkompasses“ insbesondere mit Blick auf KMU vorzubereiten. Der Beschaffungsmarktkompass soll Beschaffungsmarktinformationen weitestgehend automatisiert erheben und den Unternehmen einen individuellen Blick auf diese erlauben, um so die leistungsfähigsten Lieferanten finden zu können.
Details
Projektdauer: 1. März 2014 bis 31. Dezember 2014
Projektträger: Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Sachsen im Rahmen des Projektes „Nachhaltige Entwicklung und Stärkung interdisziplinärer Forschungsprofile“
Projektmitarbeiterin: Maria Bähr
Ergebnisse der Studie
Ergebnisse der Studie „Methodische Unterstützung der globalen Beschaffung“
- Online-Befragung unter Einkäufern aus Industrie- und Handelsunternehmen mit deutschsprachigem Standort
- Erhebungszeitraum: Juni 2014-März 2015
- Stichprobe: 178 Unternehmen
Esther Ortloff gewann den BME-Hochschulpreis ↗ für ihre Abschlussarbeit zum Thema „Social Media Monitoring in der Beschaffungsmarktforschung“, die im Rahmen der Projekts erstellt wurde.