
Willkommen an der Fakultät Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen
Aus der Kooperation zwischen Wirtschaft und Hochschullehrern der Fakultät erwachsen gewichtige Impulse für die Lehre. Die Fakultät (Kürzel: FWW) betont die Verbindung von Lehre, Forschung und Unternehmenspraxis. Durch anwendungsbezogene Forschungsprojekte findet ein Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Praxis und Fakultät statt. Dies regt den Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft an und veranlasst die Professorenschaft der Fakultät, ihre Ideen und Lehrinhalte ständig auch auf ihre Praxistauglichkeit hin zu überprüfen.
Unterseiten Fakultät
Standort im Leipziger Süden
Im Foyer des Nieper-Baus (Karl-Liebknecht-Straße 134) gibt es Mitmachstationen und Exponate zum Anfassen und Ausprobieren: Einige davon befassen sich mit nachhaltigen Materialien wie Carbonbeton und Holz. So können Besucherinnen und Besucher beispielsweise ausprobieren, wie sie Beton zum Leuchten bringen oder wie digitaler Holzbau von Morgen mit Augmented Reality funktioniert. Den Kreislauf in Schwung bringt das bikelab: Hier können Gäste beim Fahrradfahren nicht nur Belastungen testen, sondern gleichzeitig Strom erzeugen. Oder sie finden beim interaktiven Sandkasten der Geotechnik heraus, ob ihr Sprung der eines Handstampfers oder doch einer schweren Impulsverdichtung gleicht. Viele Roboter sind in der 1. Etage zu finden: Die HTWK Robots präsentieren die neue Generation des Roboterfußballs, und nebenan wartet ein interaktives Tic-Tac-Toe-Spiel gegen einen superschnellen Scara-Roboter.
Geöffnet haben außerdem mehrere sonst für die Öffentlichkeit verborgene Labore: Dort gibt es Einblicke in die moderne Fertigung mit CNC-Fräs-Technik, in Elektrotechnik, in digitale Rekonstruktion, 3D-Druck und 3D-Scan sowie ins REM-Labor mit dem hochauflösenden Rasterelektronenmikroskop, das eine 1.000-fach höhere Auflösung als ein Lichtmikroskop hat. Noch mehr zu entdecken gibt es im Sanitärturm, wo Besuchende den Weg des Abwassers sehen können, oder beim Wasserbau-Labor, bei dem die Gefahren von Sturzfluten veranschaulicht werden. Gegenüber, im Lipsius-Bau mit dem angrenzenden Fechner-Bau, sind erstmals zwei weitere Labore geöffnet: Im Hardware-Labor können Interessierte selbst Bühnentechnik programmieren und „HTWK-Hasen“ löten oder wenige Räume weiter an Hand einer Demonstrations-Rauch-Kammer mehr über lebensrettende Rauchmelder erfahren. Im benachbarten Medienzentrum (Gustav-Freytag-Straße 40 a) und im Gutenbergbau (Gustav-Freytag-Straße 42) werden Geheimnisse der Verpackungstechnik gelüftet, beginnend bei der Frage, wie der Deckel auf den Joghurtbecher kommt. Mehr über Print- und Beschichtungsprozesse können Gäste erfahren, während sie ihren individuellen Tischtennisball bedrucken lassen.
Standort im Zentrum-Süd
Im Wiener-Bau (Wächterstraße 13) gibt es die seltene Möglichkeit, faszinierende Wirkungen von Elektrizität zu bestaunen: Das im mitteldeutschen Raum einzigartige HTWK-Hochspannungslabor zeigt verschiedene Hochspannungsphänomene, darunter leuchtendes ionisiertes Gas und Blitze, die auf Oberflächen gleiten. Des Weiteren gibt es Exponate, mit denen Medizintechnik erfahrbar wird oder verschiedene Roboter, die auch selbst gesteuert werden können. Mehr Robotik zum Anfassen und Ausprobieren gibt es bei den Leobots, dem studentischen Robotik-Team der HTWK Leipzig. Nicht zu vergessen: Das leckere Eis am Stiel vom Makers Lab, das im Labor spannende Designs für köstliche Eiskreationen entwickelt hat und dabei über den Weg von der Idee bis zum fertigen Eisprodukt informiert.
Programm für Kinder und Jugendliche mit Anmeldung
Angehende Nachwuchsforscherinnen und -forscher können sich dieses Jahr auf zwei besondere Highlights freuen: Kinder ab dem Grundschulalter können dieses Mal zu Chemiedetektivinnen und -detektiven werden und beim Experimentieren herausfinden, warum es den Fischen im Aquarium schlecht geht. Für alle Rätselbegeisterten ab 14 Jahren hat die Hochschulbibliothek ein Escape-Game um einen „Wettlauf um die Zeit“ entwickelt. Für beide Veranstaltungen empfiehlt sich eine vorherige Anmeldung über die HTWK-Website, da die Plätze begrenzt sind.
Hintergrund
Die Lange Nacht der Wissenschaften ist eine gemeinsame Veranstaltung der Leipziger Forschungseinrichtungen und der Stadt Leipzig. Dieses Jahr findet sie am 20. Juni von 18 bis 23 Uhr in ganz Leipzig statt. Das gesamte Programm ist unter wissen-in-leipzig.de abrufbar. Das Programm der HTWK Leipzig findet sich unter htwk-leipzig.de/lndw.
Vielen Dank an Thierry Picard für den Vortrag und in die Einblicke in die Arbeit von Optimax Energy, aber auch an Albert Mantel (Geschäftsführer) und Tina Steinbiß (Head of People & Culture) für die Organisation. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung!
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Wald: Vornweg herzlichen Dank für Ihre Beiträge zum HR Innovation Day und auch für dieses Gespräch.
Riedmann de Trinidad: Gerne und ich freue mich auf die Veranstaltung.
Wald: Könnten Sie sich, Ihren Werdegang und Ihr Unternehmen kurz vorstellen.
Riedmann de Trinidad: Ich bin Diplom-Ingenieurin für Elektrotechnik mit Fokus auf IT und habe über 25 Jahre internationale Führungserfahrung in der digitalen Transformation. Nach Stationen bei Siemens, der Deutschen Telekom und der Metro AG habe ich 2016 das EdTech-Unternehmen platform3L gegründet. Unsere mehrfach ausgezeichnete KI-gestützte Lernplattform hilft Unternehmen, Wissen zu sichern, Onboarding zu beschleunigen und Lernkultur neu zu denken. Ich verstehe mich als Brückenbauerin zwischen Technologie, Business und Mensch. Für mein Engagement wurde ich u. a. als eine der einflussreichsten Ingenieurinnen Deutschlands sowie als eine der Top 50 IT-Frauen ausgezeichnet.
Wald: Kommen wir nun zu Ihrer beeindruckenden Lösung. Gibt es hierzu eine Entstehungsgeschichte?
Riedmann de Trinidad:Wie wertvoll Wissen ist, habe ich als Leiterin globaler Infrastrukturprojekte bei Siemens erlebt – über 3.000 Projekte weltweit, viele Fehler, weil Erfahrungswissen fehlte. Erst als wir systematisch Best Practices und Lessons Learned auswerteten, konnten wir im ersten Halbjahr 50 Millionen Euro einsparen. Diese Erfahrung war der Ausgangspunkt für die Gründung von platform3L – mit dem Ziel, genau dieses Wissen heute mithilfe von KI einfach, schnell und skalierbar im Unternehmen nutzbar zu machen.
Wald: Beim Blick auf Ihre Lösung dürfte vielen (jetzt endlich!) die praktische Umsetzung von Wissensmanagement und Micro Learning klar werden.
Riedmann de Trinidad: Absolut – genau das ist der Kern unseres Ansatzes. Wenn 30 % der Belegschaft in Rente gehen, verlieren wir nicht nur Kapazität, sondern vor allem tiefes Erfahrungswissen, das oft nie dokumentiert wurde. Mit KI machen wir dieses Wissen schnell und einfach nutzbar: Mitarbeitende erzählen ihre Erfahrungen – per Audio, Video oder Text – und unsere Plattform verwandelt das in mehrsprachige Microlearnings, Quizformate und strukturierte E-Learnings. So sichern wir nicht nur Know-how, sondern schaffen auch die Grundlage für ein effektives, sprachsensibles Onboarding – ein echter Gamechanger im Umgang mit dem Fachkräftemangel. Zum Microlearning:
Das ist nicht einfach ein Trend, sondern eine notwendige Antwort auf das veränderte Lernverhalten. In einer Welt, in der Aufmerksamkeit knapp ist und Informationen im Sekundentakt auf uns einprasseln, funktionieren klassische Lernformate oft nicht mehr. Micro-Learnings setzen genau dort an: kurze, gezielte Wissenshäppchen, eingebettet in gewohnte Formate – mobil, interaktiv und direkt anwendbar. Damit holen wir die Lernenden in ihrem Alltag ab und sorgen dafür, dass Wissen nicht nur konsumiert, sondern wirklich verankert wird.
Wald: Können Sie etwas zu konkreten Anwendungsszenarien sagen?
Riedmann de Trinidad: Wir sehen drei zentrale Anwendungsfelder in der Praxis: Erstens, das systematische Einsammeln von Erfahrungswissen, bevor es mit Mitarbeitenden in den Ruhestand geht – in Form von Interviews, Webinaren oder kurzen Videos, die unsere KI automatisch in mehrsprachige Lernformate umwandelt. Zweitens, die Transformation bestehender Inhalte wie Prozess- oder Sicherheitsdokumentationen in kurze, leicht konsumierbare E-Learnings – das spart nicht nur Zeit, sondern schafft auch echte Nutzungsraten. Und drittens: Community Learning. In Zeiten, in denen sich alle zwei Wochen neue KI-Anwendungen auftun, braucht es eine Kultur, in der Kolleg:innen ihre Erfahrungen kontinuierlich teilen – damit aus Einzelwissen kollektives Können wird. Gerade große Unternehmen gewinnen dadurch Agilität und bleiben in der Technologie-Explosion handlungsfähig.
Wald: Wie sind die Erfahrungen der Anwender mit Ihrer Lösung?
Riedmann de Trinidad:Unsere Anwender sind oft positiv überrascht, wie mühelos KI Inhalte in verwertbare Lernformate überführt. Plötzlich wird abstraktes Firmenwissen greifbar, verständlich – und vor allem anwendbar. Besonders begeistert sind viele vom spielerischen Zugang: Quiz-Duelle auf Basis eigener Inhalte bringen nicht nur Wettbewerb und Spaß ins Lernen, sondern steigern nachweislich die Motivation. Genau diese Leichtigkeit und Interaktivität sind entscheidend, wenn wir lebenslanges Lernen wirklich in den Alltag integrieren wollen.
Wald: Mein gegenwärtiges Thema ist das Personalmanagement im Bereich Deskless bzw. Blue Collar-Work. Gibt es hierzu Beispiele aus Ihrer Praxis?
Riedmann des Trinidad:Ja, gerade im Blue-Collar-Bereich haben wir spannende Praxisbeispiele – denn hier steckt oft besonders wertvolles Erfahrungswissen, das bislang kaum systematisch gesichert wurde. So haben wir zum Beispiel mit Gleisbauer gearbeitet, deren Wissen per Interview erfasst und dann durch unsere KI in leicht verständliche, visuelle Modell-Qualitäts-E-Learnings überführt wurde – ideal für den mobilen Einsatz. Wichtig ist dabei: Die Inhalte werden nicht einfach übersetzt, sondern zielgruppengerecht vereinfacht, visualisiert und auch in verschiedenen Sprachniveaus bereitgestellt – damit Lernen auch dort funktioniert, wo es bisher oft zu kurz kam.
Wald: Der HR Innovation Day ist ja ein Event vor allem für Personaler, gibt es in Ihrer Laufbahn und zu den Angeboten Ihres Unternehmens konkrete Schnittstellen mit dem Personalmanagement?
Riedmann de Trinidad:Unser Ansatz ist eng mit dem Personalmanagement verzahnt. Gerade in Bereichen wie Onboarding, Offboarding, Nachfolgeplanung oder der Weiterbildung von Quereinsteiger:innen und internationalen Fachkräften spielt unsere Lösung eine zentrale Rolle. Wir unterstützen HR-Abteilungen dabei, internes Wissen schnell zu sichern, in Lernformate umzuwandeln und so strukturiert zugänglich zu machen – individuell, skalierbar und mehrsprachig. Damit wird Lernen nicht nur effizienter, sondern trägt auch messbar zur Fachkräftesicherung und strategischen Personalentwicklung bei.
Wald: Beeindruckt haben mich auch Ihre Berichte zu Ihrem Aufenthalt vor einigen Wochen in Tansania. Können Sie meinen Leserinnen und Lesern etwas zum Grund und den Erlebnissen Ihrer Reise mitteilen?
Riedmann de Trinidad: Ich hatte die große Freude, zum zweiten Mal als Aussteller auf dem Deutschlandstand der eLearning Africa diesesmal in Tansania dabei zu sein – und es war wieder beeindruckend. Wenn eine Konferenz mit den Worten beginnt: „Wir warten nicht auf die Zukunft, wir gestalten sie aktiv“, dann weiß ich: Ich bin genau am richtigen Ort. Besonders begeistert hat mich die offene, lösungsorientierte Haltung vieler afrikanischer Teilnehmender – sie denken nicht in Hürden, sondern in Möglichkeiten und nutzen KI und neue Technologien mutig und direkt. Diese Aufbruchsstimmung, dieser Wille zur Gestaltung – davon könnten wir uns in Deutschland manchmal eine Scheibe abschneiden. Afrika ist in vielem nicht „hinterher“, sondern schon längst mittendrin in der Zukunft des Lernens.
Wald: Meine Standardfrage stelle ich immer zum Schluss. Warum kommen Sie zum HR Innovation Day nach Leipzig?
Riedmann de Trinidad: Ich freu mich am HR Innovation Day in Leipzig, Menschen zu treffen, die nicht nur auf Veränderungen reagieren, sondern sie aktiv gestalten. Ich freue mich auf den Austausch mit Zukunftsgestalter:innen, die – wie auf der eLearning Africa in Tansania – mutig, neugierig und lösungsorientiert an die Themen herangehen. Ein bisschen dieses Tansania-Feelings in Leipzig zu erleben – das wäre großartig.
Wald: Liebe Frau Riedmann, herzlichen Dank für das Gespräch. Ich freue mich sehr auf Ihren Beitrag zum HR Innovation Day in Leipzig.
Riedmann de Trinidad: Vielen Dank, Herr Wald – ich freue mich sehr auf Leipzig und darauf, meine Impulse beim HR Innovation Day mit Ihrer Community zu teilen!
Gabriele Riedmann de Trinidad versteht sich als Visionäre Digitalisierungsexpertin, die mit Leidenschaft und Innovationsgeist Konzepte und Softwarelösungen entwickelt, die deshalb so authentisch sind, weil sie das digitale Dilemma kennt. Sie verfügt über einen Abschluss als Diplom-Ingenieurin Elektrotechnik Fachrichtung IT. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin des EdTechUnternehmens platform3l GmbH in Bonn. Gabriele Riedmann de Trinidad wurde mehrfach ausgezeichnet von der Computerwoche als einer der TOP 50 Frauen in der IT in Deutschland. Der Verband der deutschen Ingenieurinnen zeichnet Sie aus als eine der einflussreichsten Ingenieurinnen Deutschlands. Die Jacobs Foundation hat platform3L mit dem GESAward ausgezeichnet als eines der weltweit besten KI unterstützten Lernsysteme. Für Ihr Engagement in der Community University der Deutschen Telekom erhielt platform3L den e-Learning Award 2025 in den Kategorien KI und Lernkultur.
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Der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Prof. Dr. Lutz Engisch, und der Rektor der HTWK Leipzig, Prof. Dr.-Ing. Jean-Alexander Müller, gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern und übergaben die Urkunden. Im Anschluss verbrachten die Preisträgerinnen und Preisträger mit Gästen und Betreuenden sowie den Mitgliedern, Freunden und Förderern des Fördervereins der HTWK Leipzig eine angenehme Zeit mit intensiven Gesprächen.
Der „Preis des Fördervereins“ ist mit einem Preisgeld von jeweils 750 Euro dotiert.
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2024 und die Themen ihrer Arbeiten:

Maike Zaun, Bachelor of Arts (FAS)
Maike Zaun wurde für ihre Bachelorarbeit „Über die Bedeutung queersensibler Suchtberatung - Diskussion am Beispiel zweier ausgewählter Konzeptionen“ ausgezeichnet.
Die Arbeit identifiziert elf Kategorien, welche Queersensibilität in Suchtberatungs-konzeptionen verankern und kennzeichnen. Zwei Konzeptionen wurden exemplarisch analysiert. Sie deuten darauf hin, dass Queersensibilität in Institutionen bisher unzureichend berücksichtigt wird - obwohl queere Menschen nachweislich überdurchschnittlich oft von Substanzkonsum und -abhängigkeit betroffen sind.
Die Arbeit empfiehlt, dieses Wissen im Studium der Sozialen Arbeit besser zu verankern, damit (künftige) Sozialarbeitende die gesellschaftlichen Prozesse der Marginalisierung und ihre Auswirkungen für Betroffene verstehen, reflektieren und darauf eingehen können. Es braucht laut Maike Zaun spezifischere Forschung zu queeren Lebensrealitäten und Substanzkonsum/ -abhängigkeit, um Versorgungsbedarfe eindeutig darlegen und somit auch die Finanzierung von spezifischen, queersensiblen Projekten innerhalb der Suchthilfe sichern zu können.
Betreuende Personen: Prof. Dr. Friedemann Affolderbach, Antonia Hempe (beide HTWK Leipzig)

Rika Rosenberger, Bachelor of Engineering (FB)
Für ihre Bachelorarbeit zum Thema „Untersuchungen zum statischen Nachweis und zur Ertüchtigung von Anschlussknoten genieteter Stahlfachwerkbrücken“ wurde Frau Rosenberger ausgezeichnet.
Die Arbeit untersucht, wie Brücken und ihre Sicherheit sowie Tauglichkeit bewertet werden können. Gegenwärtig steht besonders die Untersuchung der Vorteile im Fokus, die sich aus der Verwendung der Finite-Elemente-Methode (mathematisches numerisches Verfahren zur Lösung von physikalischen Problemen) und der damit einhergehenden plastischen Dehnung ergeben. Die durch die Steifigkeitsverhältnisse hervorgerufenen Lastumlagerungen führen zu einer längeren Nutzungszeit und sind notwendig, um den Sanierungsstau der Eisenbahnbrücken in Deutschland abzufedern.
Die Herausforderung: Die gegenwärtigen Computerprogramme sind für den Nachweis der Belastung von Schrauben statt für Niete konzipiert. Es gilt, eine Software zu finden oder zu programmieren, die bis ins Detail von der bedienenden Person beeinflusst werden kann oder die auf die Berechnung genieteter Anschlüsse spezialisiert ist. Darüber hinaus ist laut Rosenberger eine Ergänzung der aktuellen Norm erforderlich, da bekannte Eigenschaften der Niete aktuell nicht berücksichtigt werden. Die Untersuchungen deuteten darauf hin, dass nicht die Niete selbst, sondern die Anschlussbleche zuerst versagen werden.
Betreuende Personen: Prof. Dr.-Ing. Karin Landgraf (HTWK Leipzig), Dipl.-Ing. (FH) Thomas Pluntke (PTB Ingenieure, NL Leipzig)

Sonny Wandel, Bachelor of Engineering (FDIT)
Gewonnen hat Sonny Wandel den Preis mit der Arbeit „Entwicklung und Analyse einer SDR-basierten Cell Search Procedure für LTE“ (Long Term Evolution, ein Mobilfunk-Standard).
In der Arbeit wurde eine softwaredefinierte Radio (SDR)-basierte Methode in der Programmiersprache Python entwickelt, um die Synchronisation von Mobilfunkgeräten mit LTE-Basisstationen in Zeit und Frequenz zu ermöglichen. Die Arbeit liefert damit einen Beitrag zur kostengünstigen, flexiblen Netzwerkdiagnostik durch SDR-basierte Ansätze und zeigt Potenziale für die Weiterentwicklung in Richtung moderner Kommunikationsstandards auf.
Die Methodik umfasste Simulationen unter variierenden Bedingungen (z. B. unterschiedliche Signal-Rausch-Verhältnisse) sowie Tests mit realen LTE-Signalen. Die Ergebnisse zeigen, dass die entwickelte Lösung robust gegenüber Störungen ist und sich für den Einsatz in praxisnahen Szenarien eignet. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Analyse der Effizienz der Algorithmen und ihrer Skalierbarkeit für zukünftige Technologien wie 5G New Radio (NR) oder WLAN-Systeme.
Betreuende Personen: Prof. Dr.-Ing. Michael Einhaus, M. Sc. Konstantin Schmidt (beide HTWK Leipzig)

Eric Naundorf, Master of Engineering (FIM)
Mit seiner Masterarbeit „Analyse des Programms der Sender der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten unter Beachtung der senderinternen Systematik zur staatsvertragskonformen Ausgestaltung des Programmauftrags“ erhielt Eric Naundorf den Preis des Fördervereins. Mittels einer quantitativen Programmanalyse hat er herausgefunden, dass Unterhaltung und journalistische Angebote die Programme von ARD und ZDF dominieren und Unterhaltungssendungen den größten Sendeanteil ausmachen. Die fiktionale Unterhaltung übertrifft zudem die nicht-fiktional unterhaltenden Inhalte deutlich in der Anzahl. Jede dritte Sendung im Programm von ARD und ZDF ist eine Wiederholung.
Die für die Arbeit geführten Experteninterviews (mit jeweils vier für die Programmgestaltung verantwortlichen Personen sowie vier Mitgliedern der (Kontroll-)Gremien des ÖRR) ergaben, dass die ÖRR-Programmplanung stark schemabasiert, deren Zusammensetzung jedoch unstrukturiert und undefiniert ist. Es existiert keine mechanistische Kopplung der Programmplanung des ÖRR an die Programmgrundsätze aus § 26 MStV. Die Dysbalancen der Auftragserfüllung sind bekannt und werden programmplanerisch akzeptiert. Die Kontrollorgane befinden sich momentan in einem umfangreichen und positiv zu bewertenden Umbruch. Der Analyse lag die Herleitung eines für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk allgemeingültigen Programmmodells zugrunde. Dabei wurde unter anderem eine Differenzierung zwischen der Programm- (strukturelle Eigenschaften) und der Auftragsebene (am staatsvertraglichen Programmauftrag orientiert) der linearen TV-Programme erarbeitet, sowie ein Kategoriensystem zur Taxierung der Sendungen entwickelt.
Betreuende Personen: Prof. Dr. jur. Marc Liesching, Prof. Dr. phil. Gabriele Hooffacker (beide HTWK Leipzig)

Leonie Schleiter, Master of Science (FING)
Leonie Schleiter wurde ausgezeichnet für ihre Arbeit „Entwicklung eines Sampling Oszilloskops zur hochauflösenden Erfassung eines 12,5 GHz Eingangssignals“
Ziel der Arbeit war es, einen Sampling Oszilloskop-Prototyp zu entwickeln, der zur Validierung einer optischen Signalgenerierung für Langstreckenkommunikation während des Betriebs dienen soll. Eine fehlerhafte Signalgenerierung könnte die zuverlässige Übertragung gefährden. Der Prototyp soll repetitive Signale von bis zu 12,5 Gigabit pro Sekunde hochauflösend erfassen. Dazu muss die Messung deutlich breitbandiger sein. Die Funktion des Prototyps konnte durch konsistente Messergebnisse validiert werden.
Insgesamt liefert diese Arbeit wertvolle Erkenntnisse über die praktische Umsetzung und Verbesserung des entwickelten Prototyps. Durch die Validierung der Funktion als Sampling Oszilloskop kann der Prototyp als Grundlage für zukünftige Weiterentwicklungen dienen.
Betreuende Personen: Prof. Dr.-Ing. René Sallier (HTWK Leipzig), M. Eng. Marc Davies-Schneider (ANDAV Electronics GmbH, Geschäftsführer)

Artjom Wosijan, Bachelor of Engineering (FWW)
Mit seiner Arbeit „Modellierung und Automatisierung eines spezifischen Verwaltungsprozesses bei der Deutschen Bahn mit Hilfe einer Workflow-Engine“ verfolgte Artjom Wosijan das Ziel, mithilfe einer Workflow-Engine die Automatisierungspotenziale aufzuzeigen und eine Lösungen zu entwickeln, die Prozesse effizienter und strukturierter gestalten. Denn die Bearbeitung von Datenänderungsbelegen bei der Deutschen Bahn erfolgt weitgehend manuell, was zu langen Durchlaufzeiten, Medienbrüchen und einer geringen Transparenz führt. Die fehlende Standardisierung des Prozesses führt zudem zu einem erhöhten Abstimmungsaufwand zwischen den Beteiligten. Die Analyse zeigt, dass durch die Automatisierung wesentlicher Prozessschritte eine Reduktion der Durchlaufzeit von 146 Minuten auf 85 Minuten möglich wäre. Zukünftig könnte eine Integration in bestehende Unternehmenssysteme, insbesondere SAP, die vollständige Automatisierung ermöglichen. Die entwickelten Modelle bieten zudem eine Grundlage für weitere Prozessoptimierungen in verwandten Bereichen.
Betreuende Personen: Prof. Dr. rer. nat. Martin Gürtler (HTWK Leipzig), Tobias Hollatz (DB Engineering & Consulting, Teamleiter Inbetriebnahmesteuerung)
Alle Fotos: Swen Reichhold.
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