Forschung und Kooperation an der Fakultät WW
Aktuelles
Kernergebnisse der Studie:
- Die Effizienzpotenziale sind groß: Der durchschnittliche Aufwand bei der Beschaffung indirekter Materialien liegt im Unternehmen bei rund 5.600 Stunden pro Jahr – durch moderne Technologien und optimierte Prozesse lassen sich hier spürbare Einsparungen realisieren.
- Der End-to-End-Digitalisierungsgrad der Prozesse ist noch gering: Nur 15 % der Unternehmen verfügen über vollständig integrierte Einkaufsprozesse, während 40 % nach wie vor Tools wie Excel nutzen.
- Die Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung: 44 % der befragten Unternehmen verfolgen bereits eine umfassende ESG-Strategie – nur 14 % haben keine Vorgaben etabliert.
- Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien in der Beschaffung indirekter Materialien führt jedoch zu einem durchschnittlichen Mehraufwand von rund 20 %.
- Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand: Zwei Drittel der Unternehmen mit integrierten digitalen Prozessen verfügen auch über eine ausgeprägte ESG-Strategie.
- Eine systematische und effiziente Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen in der Beschaffung indirekter Materialien ist maßgeblich auf digitale Unterstützung angewiesen.
Worum geht es in der neusten Ausgabe?
Im Forschungsmagazin Einblicke 2025 hat Künstliche Intelligenz (KI) zum Schwerpunkt, denn kaum eine technische Errungenschaft hat in jüngster Zeit so viel Aufmerksamkeit erhalten und so tiefgreifend Einzug in verschiedene Lebensbereiche gehalten. Auch in der Forschung spielt KI eine zunehmend tragende Rolle: Sei es als eigener Forschungsgegenstand oder aber als Methode angewandter Forschung, die in diversen Disziplinen neue Ansätze und Möglichkeiten bietet.
Lesen Sie im Magazin beispielsweise, wie die Forschende der HTWK Leipzig KI einsetzen, um menschliche Bewegungsabläufe zu analysieren - sei es im Sport, in der Medizin oder bei Arbeitsabläufen. Auch ein Messsystem für die Wartung von Straßen entwickeln Forschende aus dem Zusammenspiel von Sensoren und KI. A propos Straße: Das Smart-Driving-Team der HTWK Leipzig erprobt an Modellfahrzeugen verschiedene KI-Ansätze zum autonomen Fahren - wir berichten.
Themenvielfalt
Neben der Forschungsstatistik 2024 finden Sie wie immer auch die Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs Forschungsperspektiven sowie in den "Schlaglichtern" viele weitere spannende Einblicke in unsere vielfältigen Forschungsthemen. Seien es die Bauingenieure und Architekten um Prof. Dr.-Ing Alexander Stahr, die ein neues Reallabor für den Holzbau der Zukunft errichteten, die Maschinenbauer um Prof. Dr.-Ing. Stephan Schönfelder, die UVC-Strahlen zur Luftreinigung verwenden und die Ausbreitung der Keime in Klassenzimmern simulieren, das Team von Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher, das recycelten Carbonbeton entwickelt oder aber Prof. Dr.-Ing. Robert Böhm, der mit seinen Mitarbeitenden Methoden erprobt, um Verbundwerkstoffe aus der Luftfahrt und aus Windkraftanlagen wiederzuverwenden.
Das Forschungsmagazin der HTWK Leipzig wird aus Mitteln des Projekts Saxony⁵ mitfinanziert, das im Rahmen des Bund-Länder-Programms Innovative Hochschule gefördert wird.
Keine Ausgabe mehr verpassen
Gern können Sie kostenfrei die Einblicke postalisch oder digital abonnieren. Die Einblicke erscheint einmal im Jahr.
Viel Lesevergnügen wünscht Ihnen die Einblicke-Redaktion des Referats Forschung der HTWK Leipzig!
Vom intelligenten Spiegel über leuchtenden Beton bis hin zu Blitzen in der Luft
Geöffnet sind an diesem Freitagabend mehrere Gebäude am zentralen Campus im Leipziger Süden sowie der Wiener-Bau in der Wächterstraße 13 im Zentrum-Süd. Zu den Exponaten und Mitmachstationen am zentralen Campus zählen beispielsweise ein mit einem Fernseher verbundenes Fahrrad, leuchtender Beton, ein interaktiver Sandkasten, eine Station um einen HTWK-Hasen zu löten oder ein Spiegel, der einiges über sein Gegenüber erzählen kann. Geöffnet sind außerdem mehrere Labore, darunter zum gläsernen Wasserturm, zum Outdoor-Labor zu Agri-Photovoltaik oder zur Drucktechnologie – bei der die Gäste ihren individuellen Tischtennisball gleich im Spiel ausprobieren können. Und wer sich für Roboter interessiert, kann nun auch eine neue Generation des Roboterfußballs kennenlernen.
Im Wiener-Bau gibt es im Hochspannungslabor, das in der Region einzigartig ist, wieder Blitze in der Luft und andere faszinierende Wirkungen von Elektrizität zu bestaunen. Zum Ausprobieren laden verschiedene Versuche zur Medizintechnik ein oder die Leobots, bei denen alle interessierten Roboter bauen können, – und es warten die leckeren Eiskreationen vom Makers Lab auf Testerinnen und Tester.
Spezielle Veranstaltungen für Kinder oder auf Englisch

Viele Angebote an der HTWK Leipzig richten sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene. Bei zwei dieser Angebote wird um vorherige Anmeldung gebeten, um eine Teilnahme garantieren zu können: Die Hochschulbibliothek hat ein Escape-Room-Game entwickelt, das sich an rätselbegeisterte Jugendliche richtet. Diese können in dem einstündigen Erlebnis eine Zeitreise machen. An Kinder ab dem Grundschulalter richtet sich das Angebot der Fachgruppe Chemie am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Zentrum: „Ein Fall für Chemiededektive – Was passierte im Aquarium?“. Auch hier ist das Platzangebot begrenzt.
Englischsprachige Gäste, die sich für Drucktechnik interessieren, können insbesondere beim Programmpunkt „Duschen und Drucken: Zwei Welten, eine spritzige Verbindung“ auch nach einer Vorführung in Englisch fragen. Bei dem Angebot werden Experimente vorgeführt, die die Phänomene in grundlegende Prozesse beleuchten, die sonst auch in industriellen Inkjet-Anwendungen eine entscheidende Rolle spielen.
Die App zur Wissenschaftsnacht – Entwickelt an der HTWK Leipzig
Neben der HTWK Leipzig beteiligen sich wieder zahlreiche andere Forschungseinrichtungen an der Langen Nacht der Wissenschaften in Leipzig. Das gesamte Programm für die Stadt Leipzig gibt es auf der Seite www.wissen-in-leipzig.de. Erstmals ist das Programm auch in einer App zur Wissenschaftsnacht in Leipzig abrufbar. Diese befindet sich noch in der Betaphase, kann aber bereits für Android-Geräte im Playstore und im Apple-App-Store heruntergeladen werden.
Entwickelt wurde die App von Jörg Bleymehl, Professor für Angewandte Medieninformatik und Mediengestaltung an der Fakultät Informatik und Medien der HTWK Leipzig. „Die Entwicklung der App für die Lange Nacht der Wissenschaften zeigt ein hohes Engagement für den gesamten Wissenschaftsstandort Leipzig von dem alle Hochschulen und Forschungseinrichtungen profitieren werden. Im Namen der Stadt Leipzig und des Leipzig Science Network danke ich Prof. Bleymehl für seine hervorragende Arbeit“, so Dr. Torsten Loschke, Leiter des Referats Wissenspolitik der Stadt Leipzig.
Alle Absolventinnen und Absolventen der HTWK-Studiengänge Informatik, Medieninformatik und Mathematik sind zum Alumni-Treffen ab 17 Uhr eingeladen. Zum Programm und zur Anmeldung.
Die zu erwartenden Schäden durch Klimawandel oder die Abnahme der Biodiversität sind so immens, dass eine Aufgabe der Nachhaltigkeitsziele geradezu absurd erscheint. Daher ist es wichtig zu wissen, wo Unternehmen heute in ihren Bemühungen stehen und wie die Entwicklung hier aussehen dürfte. Die Studie „Sustainability and Carbon Management in Supply Chains 2025“ wurde gemeinsam von Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky) und der HTWK Leipzig (Prof. Dr. Holger Müller) durchgeführt. Ziel der Studie war es, den aktuellen Stand und die Trends im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements in Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen), zu erfassen und zu analysieren. Die Erhebung fand zwischen Oktober und Dezember 2024 statt und umfasste 89 Unternehmen unterschiedlichster Branchen.
Die Studie zeigt, dass über zwei Drittel der befragten Unternehmen direkt von Lieferkettengesetzen betroffen sind, wobei ein hoher Anteil (90,2 %) dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz unterliegt. Darüber hinaus müssen 59,6 % der Unternehmen externe Berichterstattungspflichten für THG-Emissionen erfüllen. (B2B-)Kunden verlangen zudem zunehmend konkrete Angaben über den THG-Fußabdruck der Produkte. 69,3 % der befragten Unternehmen berichten von entsprechenden Anforderungen ihrer Kunden.
In Bezug auf die Reduktion von THG-Emissionen haben 74,2 % der befragten Unternehmen konkrete Ziele formuliert, bei 41,6 % sind diese verbindlich. Eine der größten Herausforderungen bei der Erfassung und Berichterstattung über THG-Emissionen stellt die Datenverfügbarkeit dar. Über drei Viertel der Unternehmen sehen hierin eine der größten Hürden. Der Personalaufwand wird ebenfalls häufig als signifikante Herausforderung genannt. Weitere Probleme umfassen die Korrektheit der Daten von Geschäftspartnern sowie unzureichend definierte Standards.
55,7 % der befragten Unternehmen erheben THG-Werte für zugekaufte Güter und Dienstleistungen. Davon haben 60,4 % bereits das gesamte Volumen erfasst. Die Erhebung erfolgt am häufigsten über die ausgabenbasierte Methode. 81,3 % der Unternehmen nutzen diese Methode zur Berechnung ihrer THG-Emissionen.
Im Bereich des Lieferantenmanagements streben 85,7 % der Unternehmen eine allgemeine Sensibilisierung für das Thema THG-Emissionen bei Lieferanten an, während konkrete Konsequenzen in Preisverhandlungen bisher nur von einem Viertel der Unternehmen thematisiert werden.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Studie, dass ein hohes Bewusstsein für die Relevanz von Nachhaltigkeit besteht. So sind 72 % der Befragten der Ansicht, dass Unternehmen, die nicht nachhaltig handeln, durch eine strengere Nachhaltigkeitsgesetzgebung mittel- bis langfristig vergleichsweise höhere Kosten tragen müssen. Darüber hinaus glauben 67,4 %, dass sich Nachhaltigkeitsaktivitäten des Unternehmens deutlich positiv auf die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden auswirken. Zudem sind 64,7 % der Meinung, dass EU-Unternehmen beim Thema unternehmerische Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einnehmen müssen.
Die Studie „Sustainability and Carbon Management in Supply Chains 2025“ liefert Einblicke in den aktuellen Stand des Nachhaltigkeitsmanagements in Unternehmen. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit eines strategischen Ansatzes zur Erfassung und Reduktion von THG-Emissionen sowie die Bedeutung von Transparenz und Zusammenarbeit in der Lieferkette. Angesichts der drängenden Herausforderungen des Klimawandels bleibt es entscheidend, dass Unternehmen aktiv an ihren Nachhaltigkeitszielen arbeiten.
]]>Links
AKTUELLE Projekte in den Clustern
- Digitale Transformation
- Einkauf und Logistik
- Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht
- Interdisziplinäre Wohn- und Regionalforschung
- Regional- und Umweltökonomik
Forschen an der HTWK
- Forschungsförderung der HTWK
- Graduiertenzentrum HTWK
- Qualifizierung mit CompeTE+
- Veranstaltungen vor Ort
Weiterführende Seiten
Personen in der Forschung
Professuren in den Forschungsclustern
- Prof. Dr. Cornelia Manger-Nestler
Professur für Recht (Deutsches und Internationales Wirtschaftsrecht) - Prof. Dr. Lutz Maicher
Professur für Allgemeine BWL, Digitalisierte Geschäftsprozesse und -modelle - Prof. Dr. Holger Müller (Marketing)
Professur für BWL (Marketing) - Prof. Dr. Holger Müller (SCM)
Professur für BWL (Supply Chain Management) - Prof. Dr. Bodo Sturm
Professur für VWL und Quantitative Methoden - Prof. Dr. Rüdiger Wink
Professur für VWL